Implantate aus Keramik – perfekte Biokompatibilität und Ästhetik

posted am: 12 Dezember 2023

Implantate aus Keramik werden in der Zahnmedizin als Befestigungsanker für künstliche Zähne, Brücken oder Gebisse verwendet. Sie können bei allen erwachsenen Patienten unabhängig vom jeweiligen Alter eingesetzt werden, sofern noch ausreichendes Kieferknochenvolumen vorhanden ist. Falls der Knochenabbau im Kiefer für eine Implantation bereits zu weit fortgeschritten ist, kann ein vorheriger Knochenaufbau (Knochenaugmentation) infrage kommen. Der Anwendungsbereich von Implantaten aus Keramik umfasst Implantatkonzepte zur Versorgung einer Einzelzahnlücke oder komplett fehlender Zähne im Unterkiefer und/oder Oberkiefer. Die Haltbarkeit moderner Keramikimplantate ist, richtige Zahnpflege und Mundhygiene vorausgesetzt, lebenslänglich, mindestens jedoch 15-20 Jahre.

Die unterschiedlichen Arten von Implantaten

Es wird zwischen einteiligen und zweiteiligen Keramikaufbauten unterschieden. Ihre jeweilige Verwendung ist abhängig vom Ort der Implantation. Im hinteren Backenzahnbereich werden normalerweise zweiteilige, im vorderen Bereich einteilige Keramikimplantate gesetzt. Einteilige Keramikaufbauten werden üblicherweise mittels CAD/CAM-Technologien hergestellt. Eine vielversprechende Alternative zu diesem komplexen Verfahren sind industriell vorgefertigte, individualisierbare Keramikimplantate. Diese eigenen sich besonders gut für den Front- und Seitenzahnbereich.

Die Vorteile von Keramikimplantaten

Zahn-Implantate aus Titan gelten seit über 40 Jahren als Methode der Wahl. Die Implantate aus Keramik sind jedoch aus Zirkonoxid. Dieses völlig metallfreie Titan-Ersatzmaterial ist elektrisch neutral und nicht korrosionsanfällig. Es zeichnet sich ferner durch eine hohe Festigkeit, Verschleißbeständigkeit und Bruchsicherheit aus. Weiterer Vorteil von Keramik ist die problemlose biologische Verträglichkeit. Es besteht so gut wie keine Entzündungsgefahr. Das ist dem Umstand geschuldet, dass sich auf Keramik kaum Bakterien ansiedeln. Aus diesem Grund sind Keramikimplantate insbesondere bei vorhandenen Grunderkrankungen wie Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Rheuma gegenüber Metallimplantaten die bessere Wahl.

Keramik gibt außerdem keine Partikel in das umliegende Gewebe ab und hat eine äußerst niedrige Plaque-Affinität. Dieser schädliche Zahnbelag kann weitere Schäden wie Karies oder schlimmer zu einer fortschreitenden Zerstörung des Zahnhalteapparats (Paradontitis) mit Abbau von Knochen führen. Implantate aus Keramik verhalten sich im Körper neutral, sind verträglich und beeinflussen weder Immunsystem noch Gesundheit. Darüber hinaus Keramikimplantate aus Zirkonoxid wesentlich ästhetischer als Titanimplantate. Bei letzteren kann ein unästhetischer grauer Metallrand durch das zurückweichende Zahnfleisch schimmern. Im Unterschied dazu ist die künstliche Zahnwurzel bei Keramikimplantaten komplett weiß. Es kann weder zu unschönen Farbveränderungen noch Farbabweichungen kommen. Aufgrund von höheren Materialkosten und einer aufwendigeren Herstellung sind Keramikimplantate teurer als Titanimplantate. Auch die nötige Qualifikation und Erfahrung der Spezialisten für solche komplexen Eingriffe schlägt zu Buche. Die oben aufgeführten Vorteile des Keramikmaterials gleichen diesen Nachteil aber aus.

Fazit

Ziel der modernen Zahnimplantat-Medizin ist, eine Entzündungsfreiheit im Kiefer sicherzustellen. Implantate aus Keramik haben im Gegensatz zu anderen Materialien wie Titan keine medizinischen Unverträglichkeiten, Allergien oder Überempfindlichkeiten, die festgestellt werden können. Daher werden fehlende Zähne zunehmend durch biologisch neutrale Keramikimplantate ersetzt.

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